Mit Powertennis und unglaublich schnellen Beinen lässt Ilija Martinoski mit 6:3, 6:4 seinem Trainerkollegen Lazar Magdinzev keine Chance im Endspiel am Mittwochabend auf dem Centercourt des TC Ringsheim. Beide Trainer vom Tennispark Badenweiler und ehemals Mitglieder des mazedonischen DavisCup-Teams griffen tief in die Trickkiste und begeisterten die Zuschauer auf den Ehrenplätzen.
Unterschiedlicher könnten die beiden Spielanlagen und Spielertypen von Martinoski und Magdincev nicht sein. Martinoski, extremer Vorhandgriff für Bälle mit viel Vorwärtsrotation und eine sehr schnelle Rückhand. Magdincev, ein eher klassischer Vorhandgriff und eine wunderschöne einhändige Rückhand like Wawrinka.
Martinoski physisch und auf den Beinen stark, spielt praktisch mit dem ganzen Körper dynamisch nach vorn, Magdincev eher der zurückhaltende Stratege mit langen Bällen und Rhythmus- und Tempowechseln. Zwei Spielanlagen, die konträrer nicht sein könnten, versprachen ein interessantes Duell bei endlich angenehmen Tennisbedingungen.
Nach einer kurzen Phase des Abtastens über sechs Aufschlagspiele, erhöhte Martinoski das Tempo und zwang Magdinzev zu entscheidenden unforced Errors. Magdinzev fand trotz einiger Versuche mit Serve-and-Volley-Spiel oder Tempi-Wechseln kein Mittel die Dominanz von Martinoski zu unterbinden. Eine krachende Vorhand beendete zum 6:3 für Martinoski den ersten Satz.
Zu Beginn des zweiten Satzes sah es kurz so aus, als ob Martinoski ob des Powertennis im ersten Satz durchatmen müsste. Magdinzev konnte kurzzeitig in Führung gehen, jedoch die Erholungsphase seines Gegners währte nur kurz und Martinoski konnte nun selbst immer wieder mit präzisen Grundlinienbällen Angriffe ans Netz vorbereiten und mit Volleys den Abschließen.
Beim Stand von 5:2 für Martinoski, den jüngeren der beiden Mazedonier, sah es nach einem schnellen Ende aus. Doch musste auch er mittlerweile seinem körperbetonten Spiel Tribut zollen und nochmals zwei Spielverluste zum 5:4 hinnehmen. Nach einer intensiven Konzentrationsphase unter dem Handtuch beim Seitenwechsel, ließ Martinoski keinen Zweifel mehr an seinem Ziel der Titelverteidigung. Mit einem spannenden Ballwechsel zum Matchballgewinn mit 6:3, 6:4 erfüllte er sich diesen Traum und nahm mit Erleichterung den Siegercheck von 1. Vorsitzenden des TC Ringsheim, Ulrich Wieber, und Turnierdirektor Kai Bumann in Empfang.